Hassrede

Hassrede, Cybermobbing & Diskriminierung im Netz

Was ist Hassrede?

Hier geht es um Hass im Netz: Was ist das und wie könnt ihr damit umgehen?

Es gibt derzeit viele Begriffe für die Stimmung und Redekultur im Netz. Hate Speech (auf Deutsch Hassrede), Cybermobbing, Trolling, … Dahinter verbergen sich unterschiedliche Dinge. Beleidigungen und Drohungen sind ein Teil von Cybermobbing, genau wie von Hassrede. Cybermobbing und Hassrede sind aber nicht das gleiche, auch wenn beides für Betroffene sehr schlimm sein kann. Cybermobbing kann allen Menschen passieren. Hier findet ihr eine Übersicht wie sich das äußern kann.

Wir verstehen Hassrede dagegen als die Diskriminierung von Menschen, aufgrund ihrer (tatsächlichen oder angeblichen) Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Menschen werden zum Beispiel aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe, ihrer Religion oder ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert. Da der Begriff Hassrede sehr unterschiedlich verwendet wird sprechen wir lieber von Diskriminierung im Netz.

Wie erkenne ich Diskriminierung im Netz?

Diskriminierung im Netz ist nicht immer einfach zu erkennen. Sie ist nicht unbedingt emotional, das heißt auch sachliche Argumente oder Witze können diskriminierend sein. Es gibt aber Muster, die sich wiederholen und die es leichter machen, Diskriminierung zu erkennen.

Zu Menschen, von denen Diskriminierung im Netz ausgeht, gehören einerseits die ganz normalen Social Media-Nutzer*innen. Rassistische, sexistische, homo-, trans*- und inter*feindliche Positionen sind sehr verbreitet in unserer Gesellschaft und zeigen sich auch im Netz. Andererseits gibt es rechtsextreme Gruppen und Trolle, die sich zusammen tun andere dazu aufstacheln mitzumachen. Einen guten Überblick gibts dazu in der Doku „Lösch Dich – So organisiert ist der Hate im Netz“ – die findet ihr hier.

Strategien gegen Diskriminierung im Netz

Hier einige Beispiele, wie ihr mit Diskriminierung und Mobbing im Netz umgehen könnt:

Betroffene unterstützen:

  • Liket Posts von Betroffenen
  • Solidarisiert euch mit Betroffenen
  • Schreibt Betroffene an und fragt, ob ihr sie unterstützen könnt

Andere Positionen sichtbar machen:

  • Macht eure Meinung deutlich, z.B. mit kurzen Texten und Videos
  • Teilt Inhalte anderer, die vielleicht sonst nicht so sichtbar sind

Sich aus der Diskussion rausziehen:

  • Achtet auf euch! Es ist immer völlig okay, sich rauszuziehen
  • Manchmal hilft es, bewusste Internet-Pausen einzulegen
  • Sprecht mit Freund*innen darüber und verabredet, wer von euch wann und wie reagiert
  • Wenn ihr selbst Zielscheibe diskriminierender Kommentare werdet: Überlasst das Lesen und Reagieren Freund*innen und Unterstützer*innen

In die Diskussion gehen:

  • Geht auf Fragen und Sorgen ein, ohne Vorurteile zu bestätigen
  • Regt zum Perspektivwechsel an: „Was wäre wenn du an der Stelle wärst…“
  • Lehnt Diskriminierung ab und erklärt warum
  • Überlegt euch, welcher Punkt euch wichtig ist und konzentriert euch darauf (kein Themenhopping!)
  • Hinterfragt die Quellen von Aussagen und Behauptungen

Humor und Ironie:

  • Ihr könnt eure Meinung auch in lustiger Form deutlich machen, z.B. mit Memes: Tolle Memes könnt ihr downloaden und einfach einsetzen, oder selbst erstellen

Blockieren und Melden:

  • Ihr könnt eure Privatsphäreeinstellungen bei Facebook ändern, so dass euch Personen nicht mehr markieren und die von euch geposteten Inhalte nicht mehr sehen können.
  • Eine Anleitung für das Melden von diskriminierenden Inhalten auf Facebook und Instagram gibt es hier.

Anzeige erstatten:

  • Sammelt Beweise in Form von Screenshots
  • Mehr Infos zu den Gesetzen, die wichtig sind, wenn ihr bei Beleidigungen oder Drohungen im Netz Anzeige erstatten möchtet, findet ihr hier.

Reaktionen auf Trolle und organisierte Gruppen:

  • Lasst euch nicht provozieren
  • Entlarvt die Strategie hinter gezielten Störversuchen
  • Bezieht mögliche Verbündete ein